Billie Eilish (Der Kanon der unmittelbaren Gegenwart)

Billie Eilish Pirate Baird O´Connell hat mit ihrem Bruder Finneas die Musikwelt in kürzester Zeit verändert. Gemeinsam begannen sie 2015, in ihrem Kinderzimmer erste Songs zu produzieren, die auf SoundCloud schon bald hunderttausende Male gestreamt wurden. 2016 wurde Billie Eilish von Interscope Records gesigned. Sie veröffentlichte ihre ersten Singles „Ocean Eyes“ und „Six Feet Under“. Heute ist sie eine der einflussreichsten Sängerinnen weltweit und hat allein bei Spotify über 50 Millionen HörerInnen. 

Was Billie Eilish von anderen Sängerinnen unterscheidet, ist ihre Art zu singen. In den Jahren vor Billie war man laute, hohe Songs gewöhnt. Pop-Diven dominierten die Charts. Billie Eilish machte genau das Gegenteil und setzte auf leise, sanfte, fast hauchige Töne. Obwohl sie heute gefeiert wird, stand ihr besonderer Stil lange in der Kritik, da er nicht als „echtes Singen“ verstanden wurde. Inzwischen merkt man allerdings, dass sich die Popmusik durch Billie Eilish stark gewandelt hat und immer mehr MusikerInnen sich ein Beispiel an diesem Mut zum Ruhigen und dennoch Aussagekräftigen nehmen. 

Denn an Aussage fehlte es Billie Eilish zu keinem Zeitpunkt. Melancholie und Dunkelheit charakterisieren ihre Musik. Sie schreibt über Themen wie Selbsthass, Suizidgedanken und Depressionen, die man bis dahin oft vermieden hat, da sie als zu düster galten oder tabuisiert wurden. Ihre Songs bieten vor allem einer jüngeren Zielgruppe eine Möglichkeit, sich zu identifizieren und sich nicht alleine mit ihren Gedanken zu fühlen. Billie Eilish ist das Sprachrohr einer Generation. Sie singt über Themen, die schwer und dunkel sein mögen, der Künstlerin jedoch umso wichtiger sind.

Ein Text von Laura Rukavina

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